Schwaben ist eine historische Landschaft in Südwestdeutschland, deren Bezeichnung bis heute in der Gebrauchssprache sowohl für den (Kultur-)Raum als auch für die im Gebiet lebende, überwiegend Schwäbisch sprechende Bevölkerung verwendet wird. Da dieser Raum keine politische Einheit bildet, ist sein Umfang nicht exakt zu definieren. Gemeinhin werden die Gebiete zwischen dem Schwarzwald im Westen, dem Lech im Osten, dem Bodensee im Süden und dem südlichen Teil der Region Heilbronn-Franken im Norden zu Schwaben gerechnet.
Der Name geht auf das mittelalterliche Herzogtum Schwaben und auf den frühneuzeitlichen Schwäbischen Reichskreis zurück, die historischen Unterteilungen des Gebiets in Niederschwaben und Oberschwaben wiederum auf die Bezeichnungen für königliche Landvogteien des Mittelalters. Der Ausdruck Oberschwaben ist noch geläufig und beschreibt heute in etwa das Land zwischen Schwäbischer Alb, Bodensee und Allgäuer Alpen.
Fälschlicherweise wird der Begriff oft auch mit Württemberg, Baden-Württemberg oder dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben gleichgesetzt. Als Synonyme für „Schwaben“ werden in der Alltagssprache häufig auch Bezeichnungen wie Schwabenland oder Ländle verwendet, dies aber eher literarisch oder spielerisch als eine Art Neckname.
Der Name aller im Lauf der Zeit als Schwaben bezeichneten Gebiete und Volksgruppen geht auf einen germanischen Stamm zurück, der im 3. Jahrhundert von der Elbe her den heutigen Südwesten des deutschen Sprachgebiets besiedelt hatte und dessen Angehörige von den Römern seit dem 5. Jahrhundert als Suevi bezeichnet wurden. Die Archäologie ordnet diese Sueben dem elbgermanischen Kulturkreis zu. Etymologisch leitet sich der Begriff eventuell von „schweifen“ her (über lateinisch suevia), was auf einen nomadischen Ursprung der Urschwaben hindeuten könnte. Andere Quellen behaupten der Name bedeute „von der Elbe kommend“.
Die Sueben wurden teils mit den Alemannen gleichgesetzt, teils als eine ihrer Untergruppen betrachtet. Als Suebia oder Alamannia wurde ursprünglich das Siedlungsgebiet dieses Stammes im heutigen Südwesten Deutschlands bezeichnet. Im 5. Jahrhundert drangen die Sueben zusammen mit Vandalen und Alanen auf die iberische Halbinsel vor. Das bereits geschwächte Römische Reich wies ihnen durch Los das heutige Galicien und den Norden Portugals zu. Das dort gegründete suebische Reich ging jedoch 585 unter, ohne seinen Namen in der Region zu hinterlassen. Im heutigen Galicien sind noch Vorratshäuschen (Hórreo) zu finden, die seit der Zeit der Sueven dort gebaut wurden. Auch verwenden die Gallegos dasselbe Rezept für Pfannkuchen mit Eiern wie im heutigen Schwaben.